Leibniz-Forschungsverbund INFECTIONS in an Urbanizing World - Humans, Animals, Environments
Dank verbesserter Hygiene und medizinischem Fortschritt konnten Infektionskrankheiten in den letzten Jahrzehnten vor allem in den Industrieländern zurückgedrängt werden. Steigende Antibiotikaresistenzen, neu auftretende und teilweise unbekannte Erreger, Klimaveränderungen und die zunehmende menschliche Mobilität stellen uns jedoch zunehmend vor neue globale Probleme. Ziel des weitergeführten Forschungsverbunds INFECTIONS ist es, die im Vorgängerverbund INFECTIONS’21 etablierten Strukturen interdisziplinärer Forschungskultur und Kommunikation über die Fächergrenzen hinweg zu nutzen, um schnell neuen Herausforderungen durch Infektionskrankheiten begegnen können. Es sollen Strategien für Frühwarnsysteme und Risikoabschätzungen auch unter Beteiligung der Öffentlichkeit entwickelt werden, die die schnelle Ausbreitung von Krankheitserregern verhindern und somit das Management von Infektionsausbrüchen unter dem One Health-Aspekt bei Mensch und Tier verbessern können.
NEUIGKEITEN
Lab zur Pandemiebekämpfung: Pandemic Preparedness
Das neue Leibniz-Lab „Pandemic Preparedness: One Health, One Future” verknüpft exzellente inter- und transdisziplinäre Forschung aus 41 Leibniz-Instituten zur Vorbereitung auf die nächste Pandemie. Erstmals kooperieren dabei in Deutschland Erreger-orientierte Wissenschaften (Virologie, Bakteriologie, Mykologie und Immunologie) mit weiteren Lebenswissenschaften wie der Ökologie, den Gesundheitstechnologien, der Gesundheitsökonomie und der Bildungsforschung. Dieses neue Instrument der Leibniz-Gemeinschaft wird für drei Jahre mit drei Millionen Euro gefördert. Ziel des Leibniz-Labs ist es, zur Vorbereitung, Prävention und Reaktion auf künftige Pandemien die Forschungsarbeiten auf den genannten Gebieten zu bündeln und das erworbene Wissen politisch Verantwortlichen in Form evidenzbasierter Handlungsempfehlungen zur Verfügung zu stellen.
Langfristige Folgen von Infektionen im Fokus: Internationales Symposium des Leibniz Center Infection
Anfang Februar fand in Hamburg das Symposium "Long-term Consequences of Infections" des norddeutschen Forschungsverbunds Leibniz Center Infection (LCI) statt. Über 120 teilnehmende tauschten sich über die langfristigen Folgen von Infektionen aus. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, das Forschungszentrum Borstel, Leibniz-Lungenzentrum und das Leibniz-Institut für Virologie - alles Partnerinstitute des LFV INFECTIONS - haben diese Allianz im Jahr 2005 gegründet, um die Infektionsforschung in der Metropolregion Hamburg nachhaltig zu stärken.
Vom 18. – 24. November ist World AMR Awareness Week unter dem Motto "Antibiotikaresistenz gemeinsam vorbeugen"
Antimikrobielle Resistenz, denn dafür steht die Abkürzung AMR, ist keine Frage des "Ob", sondern eine Frage des "Wann". Wenn Mikroorganismen Resistenzen gegen antimikrobielle Therapien entwickeln, stellen sie ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. Einst wirksame Antibiotika aber auch Therapeutika gegen Pilze, Parasiten und Viren werden unwirksam. Die World AMR Awareness Week dient daher als wichtige Plattform, um auf dieses wachsende und drängende globale Gesundheitsproblem aufmerksam zu machen und die weltweite Zusammenarbeit bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen zur weiteren Vermeidung der AMR Entwicklung und neuer Therapieansätze zu fördern.